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Personalentwicklung

Die fünf Phasen im Change Management

Patricia Klemens
,
March 16, 2023
Zettel You are the change management

Wir kennen sie alle, die Sprüche wie “Ein alter Hund lernt keinen neuen Tricks.” oder “Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.” Nehmen wir den Hund als Beispiel. Natürlich bringt man einem erfahrenen Hund keine neuen Trick über Nacht bei, aber es ist durchaus möglich - und zwar mit Geduld, Kommunikation und Training.

Widerstand gegen Veränderungen

Es ist menschlich, nicht in alles Neue mit Freude hereinzuspringen. Mitarbeiter:innen finden den jetzigen Zustand vielleicht gut und haben Angst, dass das “Neue” schlechter anstatt besser wird - ganz nach dem Motto: Wieso etwas verändern das funktioniert? Andere Gründe für die Ablehnung von Change Management können Angst und Unsicherheit sein, fehlende Einsicht oder auch fehlende Information zur Gesamtsituation.

Bei Change Management kann man Widerstand nicht ganz vermeiden, aber wie bei allem im Leben kann man kontrollieren, wie man damit umgeht um so die Situation zum Positiven zu wenden.

Drei einfache Ansätze für ein wirksames Change Management

  • Bildung und Kommunikation – Erkläre die Änderungen und ihre Gründe klar und transparent. Höre den Mitarbeiter:innen und ihren Einwänden zu, denn nur so kannst du die Bedenken aus dem Weg räumen.
  • Partizipation und Beteiligung – Gebe Möglichkeiten, den Wandel und den Prozess des Change Managements mitzugestalten. Niemand möchte nur starr neuen Regeln folgen, sondern auch selber etwas bewirken.
  • Verhandlung und Vereinbarung – Biete Anreize, die Änderung zu akzeptieren. Nein, hier geht es nicht immer nur um mehr Gehalt oder Boni. Auch Inklusion ist ein Anreiz, mehr Spielraum oder mehr Verantwortung.

Das wichtigste ist jedoch Zeit. Genauso wie den neuen Tricks, die nicht über Nacht gelernt werden, ist Change Management ist ein stetiger Prozess, der mit der richtigen Umsetzung und einer professionellen Begleitung Wunder wirken kann. Natürlich ist es trotzdem kein “Walk in the Park” und es gibt verschiedene Phasen im Change Management mit Höhen und Tiefen, die durchlaufen werden.

Die 5 überraschenden Phasen des Change Management

Wie es bei Veränderungen so ist, laufen diese meist nicht smooth ab. Besonders am Anfang wird es Höhen und Tiefen geben, aber im Long Run geht es nach oben.

Phase 1: Überraschung & Verweigerung/ Surprise & Denial

Change Management wird angekündigt und die Überraschung ist groß, denn die meisten Mitarbeiter:innen werden wahrscheinlich abwehrend oder verdrängend reagieren. Sie sind der Ansicht, dass so ein "neues" Change Management gar nicht nötig ist und dass es sowieso nicht funktionieren wird.

Phase 2: Die Veränderung realisieren

Mitarbeiter:innen realisieren, dass tatsächlich etwas geändert wird. Mist, damit hatten sie nicht gerechnet. Da einige Mitarbeiter:innen nicht möchten, dass sich ihre Umgebung verändert oder die Prozesse, reagieren sie frustriert und eventuell auch verärgert. Diese Phase kann man egal wie gut man plant und einen Prozess umsetzt nicht vermeiden, aber man kann darauf vorbereitet sein.

Phase 3: Verhandeln

Der tiefste emotionale Punkt wurde nun erreicht und dann fangen die Mitarbeiter:innen an, mit sich selbst zu verhandeln und fragen sich: "Ist das wirklich so doof wie ich das finde? Bin ich zu streng? Welche Veränderung ist akzeptable und hilft mir eventuell sogar? Welche Veränderung werde ich nicht akzeptieren?”...

Phase 4: Ausprobieren & Engagieren

Irgendwann kommt dann der erste aktive Schritt von den betroffenen Mitarbeiter:innen und dann testen sie die neue Lösung. Im Idealfall ist die Testerfahrung positiv, und dann baut sich eine Zustimmung auf bezüglich des neuen Prozesses/ dieser neuen Lösung. Dann passiert etwas ganz Wunderbares: Sie hören auf mit den alten Tools und Prozessen zu arbeiten, nicht weil sie es müssen, sondern weil sie es wollen #durchbruch.

Phase 5 – Zielzustand

Diese Phase verbessert sich wöchentlich, nachdem die Mitarbeiter:innen die Kurve vollständig durchlaufen haben. Sobald dieser Zielstand erreicht ist, werden sie wöchentlich besser im Nutzen des Tools oder des neuen Prozesses. Die "neue Veränderung" ist nun Alltag geworden und es ist nicht mehr wegzudenken. Wenn dann z.B. ein Teammitglied aus einem halbjährigen Sabbatical zurückkommt und sich aufregt über diese unnötige Veränderung, dann erwischen sich viele Kolleg:innen bei dem Gedanken “Ach so schlimm ist das doch gar nicht. Das ist sogar ganz cool!"

Wie sieht es in deinem Team/ Unternehmen mit dem Thema Change Management aus? Und wozu zählst du dich - siehst du bei Veränderungen eher die Herausforderungen oder die Potentiale?

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